10.Juli 2016. Rotöl aus Johanniskraut (Hypericum perforatum) herstellen ist sehr simpel: Blühendes Kraut ernten, feines Öl und ein Einmachglas zur Aufbewahrung besorgen. Los geht’s! Genutzt wird das beliebte Öl zur äußerlichen, täglichen Hautpflege, bei Sonnenverbrennungen (leichten) und innerlich bei Darmproblemen. Selbst nutze ich immer ein paar Tropfen für meine Haarpflege. Ein paar Tropfen zum Shampoo geben ihm einen besonderen Glanz.

Rotöl selbstmachen (2)
Frisches Johanniskraut in Mandelöl

 

Rotöl Rezept zur Haarpflege

  1. Glas mit Schraubdecken mit frisch gepflücktem Johanniskraut befüllen.
  2. Pflanze leicht mit einem Mörser oder Löffel andrücken und mit Öl aufgießen. Hier nutze ich am liebsten hochwertiges Mandelöl, aber auch Olivenöl kann genommen werden.
  3. Aufbewahrung an einem sonnigen, warmen Ort. Beispielsweise auf der Fensterbank. Regelmäßig schütteln und ziehen lassen.
  4. Nach zwei Monaten ca. verfärbt sich das Öl rötlich. Dies kann aber auch noch ein paar Wochen später geschehen. Ist das Öl rot, dann dieses abseihen und im Dunkeln bei Zimmertemperatur lagern. Z.B. auch in diesen dunklen Flaschen aus denen man dann für die Haarwäsche 2-3 Tropfen zum Shampoo zugeben kann.

Wenn ihr es dieses Jahr nicht schafft, das kostspielige Öl selbst anzusetzen, könnt ihr es auch erstehen, z.B. gibt es sehr schöne Johanniskrautöle bei Primavera oder Dr. Hauschka.

 

Johanniskraut als Heilkraut

Als Heilkraut kann es entzündungshemmend, antibakteriell, durchblutungsfördernd, schmerzlindernd, beruhigend, Kreislauf und Verdauungssystem anregend und eine aufhellende Wirkung bei Depressionen und Verstimmungen haben. Es ist erst die gesamte Wirkstoffkombination der „überirdischen“ Pflanze, die für den nervenberuhigenden Effekt zuständig ist. Sie vermindert bei Stress den Anstieg von Cortisol und hat Einfluss auf die Melantonin-Ausschüttung. Die entzündungshemmende und antibaketerielle Wirkung des roten Johanniskrautöls wird genutzt.

Einer Legende nach hat der Teufel die kleinen Löcherchen in die Blätter gemacht, da er zornig darüber wurde, dass die Menschen ihre Depressionen mit diesem Kraut heilen konnten. Vor Wut stach er mit einer Nadel lauter Löcher in die Blätter.

Auch die Signaturenlehre spielt auf diese Eigenschaft des Johanniskraut an: Hier ist es ein Symbol für Willenskraft. Der symmetrische und gerade Aufbau der Pflanze steht für Stabilität und Gleichgewicht.
Wichtig: Johanniskrautpräparate und auch dein hergestelltes Öl machen die Haut lichtempfindlich. Also nicht mit dem Öl auf der Haut in die direkte Sonne gehen. Bei Fragen rund zur Anwendung den Apotheker oder Arzt wegen einer Diagnose aufsuchen. Bitte nur bekannte und ungeschützte Pflanzen ernten und verwenden.