Wildkräuter: Bretonisches Grün

15. Juni 2015. In der Bretagne gibt es viele Wildkräuter. Von den Algen am Strand, bis hin zu Bärenklau, Strand-Grasnelke, Venusnabel und vielem mehr. Auf den steinigen Felsenküsten und im fruchtbaren Hinterland gibt es eine schier unerschöpfliche Artenvielfalt zu entdecken.
Der echte Venusnabel (Umbilicus rupestris) mag den steinigen Boden der Bretagne. Die runden Blätter mit ihrer leicht eingedrückten Mitte erninnern an einen Nabel, daher die Benennung der Pflanze. Er wird als Pflasterersatz empfohlen, nach dem Waschen soll die Haut des Blattes entfernt werden und kann dann auf die wunde Stelle aufgesetzt werden.
Marie Renée Rupin, Wildkräuterexpertin aus der Bretagne nutzt ihn auch gern für den Salat, das muss ich das nächste Mal auch probieren!
Die Gras-Strandnelke ist gar keine Nelke sondern gehört zur Familie der Beiwurzgewächse. Sie liebt die Meersalzwiesen, wie es sie in der Bretagne zu hauf gibt. Sie hat sich ihrer Umgebung sehr gut angepasst und kann das Meersalz über spezielle Drüsen in ihren Blättern wieder absondern.
Heutzutage findet man sie und ihre rosafarbenen feinen Blüten auch oft als Zierpflanze in Gärten. Dazumal wurde sie auch als Mittel gegen Epilepsie genutzt wegen des Inhaltsstoffes Plumbagin.
Strandkohl: Ebenso fein angepasst an seine Umgebung ist der Strandkohl in der Bretagne. Auf diesen Kreuzblütler trafen wir an den steinigen Stränden, wo er saftig und stark wuchs, auch wenn die Böden wüstenartig und fast nährstofflos schienen. Er ist eine sog. Salzpflanze und überlebt auch Überschwemmungen und starke Dürre. Sein Vorkommen ist in Deutschland und vielen europäischen Ländern gefährdet, so dass sein Ernten nicht erlaubt ist.
Mehr: https://cuisinesauvage.wordpress.com
Magali Amir, Jean-Pierre Nicolas (2015): Vieux remèdes de Bretagne.