24. Juni 2016. Rund um den Johannistag am 24.06., dem Geburtstag Johannes des Täufers, passiert viel: Sowohl im Kirchenjahr, Bauernjahr und auch bei den Kräutersammlern hat dieser Tag eine besondere Bedeutung. Fast zeitgleich mit der Sonnenwende wird nun gefeiert, ob im Gottesdienst, mit einem Johannisfeuer oder Johannis-Strauß. Kaum zu einer anderen Zeit des Jahres ist so viel erblüht und so viel zu entdecken: Das Johanniskraut blüht und kann zum wertvollen Rotöl angesetzt werden, Schafgarbe und Beifuß stehen bereit, um zu einem Verdauungslikör zu werden und überall gibt es frische Brennnesseln, die zu Pesto, Spinat oder Auflauf zubereitet werden können. Daher gehen viele Pflanzenfreunde nun Kräuter sammeln.

Derzeit sind wir in NRW. Nach langen, ergiebigen Güssen und treibhausartigem Wetter schießt jedwedes Grün saftig und frisch gen Himmel. Heute bin ich am Weges- und Uferrand auf eine ungewohnt große Vielfalt an Junipflanzen gestoßen, Johanniskraut und Schafgarbe standen zum Teil hüfthoch. Eine Größe, die diese Pflanzen auf dem trockenen Berliner Boden eher selten erreichen.

Johannistag (2)
Johannis-Strauß 2016

Jedes Jahr pflücke ich, egal an welchem Ort ich bin meinen Johannis-Strauß, in den kommt, was mir an diesem Tag begegnet und mit nach Hause möchte. Heute mit nach Hause nehmen konnten wir einen herrlichen Strauß mit:

  • Johanniskraut (Hypericum perforatum)
  • Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesenlabkraut (Galium mollugo)
  • echtem Labkraut (Galium verum)
  • Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense)
  • Beifuß (auch „Sonnenwendgürtel“ genannt) (Artemisia vulgaris)
  • Beinwell (Symphytum officinale)
  • Dost (Origanum vulgare)
  • Mädesüß (Filipendula vulgaris)

Das große Vorkommen an Mädesüß  am Lenneufer werde ich in den nächsten Tagen noch einmal zum Ernten aufsuchen, um meinen Erkältungs- und Kopfschmerztee für die Herbst- und Winterzeit aufzufüllen.